Film-Tipp: Englands Biber, der Chaos-Effekt (ARTE)

Es war eine Sensation!

Als 2014 Fotos von freilebenden Bibern in England auftauchten, beherrschte das Thema die britische Presse. Denn während in Deutschland ungefähr 25.000 der pelzigen Tiere heimisch sind, war der letzte englische Biber im 16. Jahrhundert von Jägern erlegt worden. Der Ursprung der Biber war ein Rätsel. Deren mysteriöse Rückkehr polarisierte die britische Öffentlichkeit: Naturschützer feierten den tierischen Neuankömmling als Bereicherung für die Natur. Gegner fürchteten, die Nagetiere könnten Krankheiten auf Nutztiere übertragen und durch den Bau von Dämmen die Überschwemmung von Agrarfeldern verursachen.

Als die englische Regierung inmitten der hitzig geführten Kontroverse dazu tendierte, die Tiere einfangen zu lassen, ging die regionale Umweltschutzorganisation "Devon Wildlife Trust" ein großes Risiko ein. Sie übernahm die Verantwortung für die Biber und konnte die Regierung davon überzeugen, die Tiere nicht einzufangen – zumindest vorläufig. Damit die Biber dauerhaft in Freiheit leben dürfen, mussten die Naturschützer in einem fünfjährigen Forschungsprogramm stichhaltig die positiven Effekten der Biber für die Umwelt beweisen.

 

Der Film begleitet die Naturschützer bei diesem engagierten Projekt. Die bisher gewonnenen Ergebnisse überraschen: Die Tiere mit dem Spitznamen "Ökoingenieure" verwandeln von Menschen begradigte Bäche in eine feuchte Wildnis mit einer explodierenden Artenvielfalt. Ihre aufgestauten Biberteiche reinigen das Wasser und helfen beim Überflutungsschutz.

 

Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/085373-002-A/metamorphosen-die-wildnis-kehrt-zurueck/