NaturNah: Hamburger Hafenbiber - Ein Dammbauer zwischen Ebbe und Flut Dienstag, 11. Dezember 2018, 18:15 bis 18:45 Uhr

Elbbiber sind auf dem Vormarsch Richtung Nordsee. Sie versuchen seit ein paar Jahren, die von den Gezeiten beeinflusste Tideelbe und die Hafenstadt Hamburg als Lebensraum zu erobern. Weil Biber aber einen schwankenden Wasserstand überhaupt nicht mögen, bauen die Nager ihre Burgen hinter den Elbdeichen, um sicher zu sein vor zweimal täglich Hoch- und Niedrigwasser.

Die Biber müssen fliehen

Die erste Hamburger Biberfamilie bekommt in einem See hinterm Deich Nachwuchs. Plötzlich fällt der Wasserstand um zwei Meter. Stunden später rollt das erste Hochwasser in ihren Lebensraum und flutet die Burg. Die Tiere sind völlig irritiert. Das Wehr im Deich, der ihren bisherigen Lebensraum von der Elbe trennte, steht plötzlich offen. Ein riesiges Leck, dass selbst fleißigste Biber nicht stopfen können. Ihr Revier wurde ausgerechnet für den Naturschutz geflutet. Ein tidebeeinflusstes Feuchtgebiet soll entstehen.

Niemand ahnte bei der Planung, dass sich genau dort Biber ansiedeln würden. Die Tiere waten nun bei Niedrigwasser im Schlamm. Und sie müssen aus ihrer Burg fliehen, wenn das Hochwasser diese überflutet. Und das jeden Tag zweimal. Werden sie ihr Revier verlassen, oder lernen, mit den Gezeiten zu leben?

Biber sind schlau und erfinderisch. Ob und wie die nachtaktiven Nager mit ihren Jungen die Gezeiten meistern, wollen die Biberschützer von der Loki Schmidt Stiftung mit Videofallen beobachten. Wenn sich ihre "Tidebiber", wie sie sie nun nennen, mit den Schwankungen des Wasserpegels von über drei Metern arrangieren, wäre das eine kleine biologische Sensation. Dann wäre es auch denkbar, dass sie durch den Hamburger Hafen schwimmen und noch weiter Richtung Elbmündung vordringen.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/naturnah/Ein-Dammbauer-zwischen-Ebbe-und-Flut,sendung846208.html