KÖRPERMERKMALE

DAS GEBISS

Auf seinen vier Schneidezähnen liegt ein orangefarbener, eisenhaltiger  Zahnschmelz auf. Die Schneidezähne sind wurzellos, nachwachsend und selbstschärfend. Da der orangefarbene  Zahnschmelz weniger stabil ist als die Zahnsubstanz, entsteht eine scharfe Kante an den Frontzähnen. Mit seinen vorderen Zähnen nagt und schält der Biber die Rinde von Bäumen ab. 

Die Backenzähne benutzt das Nagetier zum Kauen. Der Biber hat eine enorme Beißkraft und starke Kaumuskeln.  Dadurch kann er dicke Stämme, allein mithilfe seines Gebisses, tragen und das auch beim Schwimmen. Zwischen den Schneide- und Backenzähnen gibt es eine große Mundhöhle, die sog. Diastema. Mit seinen Lippen kann der Biber diesen Bereich verschließen und so auch während des Tauchens seine Schneidezähne benutzen, ohne dass er Wasser schluckt.

 

DIE KELLE

Die Kelle, also der Schwanz des Bibers, ist breit, abgeflacht und mosaikähnlich geschuppt. Sie ist für den Biber immens wichtig, da sie viele Funktionen erfüllt, z.B. als Ruder beim Schwimmen, als Fettspeicher, als (Sitz-)Stütze/Gleichgewichtsorgan, zur Warnung vor Gefahren oder als Wärmeschutz für die Jungbiber. Außerdem kann der Biber durch die Kelle seine Körpertemperatur regulieren und diese um 20 % absenken.

 

VORDERFÜSSE

Der Biber hat allgemein kurze Beine. Die Vorderfüße des Bibers haben 5 Grabzehen, wobei die kleinste Zehe die Funktion eines Daumens ausübt.  Mit den Vorderpfoten kann der Biber geschickt kleine Äste beim Abnagen halten und drehen, sodass die schmackhafte Rinde vollständig abgeschält wird. Auch beim Dammbau sind die Pfoten hilfreich, denn mit ihnen kann er Schlamm herantragen, welcher den Damm verdichtet. Außerdem gräbt er mit ihnen Löcher und Tunnel, durch die er im Verborgenem seine Plätze wechseln kann.

 

HINTERFÜSSE

Die Hinterfüße dienen beim Tauchen und Schwimmen als Paddel. Sie bestehen aus 5 Zehen, die durch Schwimmhäute verbunden sind. Die gespaltene Doppelkralle dient zur Fellpflege, ähnlich einem Kamm.

 

DAS FELL

Das Fell besteht aus den sog. Grannenhaaren und der Unterwolle. Zwischen diesen beiden Haartypen liegen Luftschichten. Dadurch kann die Haut gar nicht erst nass werden, was vor Kälte schützt und den Auftrieb beim Auftauchen fördert. Darüber hinaus ist das Fell wasserabweisend, was ein Öl aus der Afterdrüse, das sog. Bibergeil, bewirkt.

Der Biber investiert mithilfe der Doppelkralle und des Bibergeils viel Zeit in die Pflege seines Felles. Innerhalb einer Biberfamilie wird sich auch gegenseitig das Fell gepflegt. Das ist auch notwendig, denn im Fell nisten sich gerne die sog. Bibermilben und -läuse ein.

 

DIE SINNE

Der Biber hat viele Tasthaare an Mund, Nase, Auge und Hand. Das ist wichtig, denn dadurch kann er Strömungsunterschiede im Wasser erkennen und sich gut orientieren. Außerdem kann er gut hören und riechen. Nur seine Sehkraft ist nicht gut entwickelt. Er ist kurzsichtig und sieht alles Schwarz-Weiß. So kann der Biber mithilfe seiner Augen nur grob seine Umgebung orten. Unter Wasser kann er die Augen aufgrund einer verdickten Hornhaut offen halten.


! ÜBRIGENS !

Männchen und Weibchen sind optisch schwer zu unterscheiden. Die Geschlechtsorgane des Männchens sind außen nicht sichtbar. Die Weibchen sind in der Regel größer und schwerer und während der Säugezeit sind 4 dicke Zitzen erkennbar.