Schon gewusst? Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser!

Trotz seiner kräftigen und großen Nagezähne ist der Biber ein reiner Pflanzenfresser/Herbivor. Im Frühjahr und Sommer setzt er auf krautige Pflanzen, Gras, Knospen, Knollen, Wurzeln,  teils Gartenpflanzen. Die Blätter und Rhizome von den See- und Teichrosen sind im Sommer eine nahrhafte Abwechslung. Insgesamt stehen weit über 150 Pflanzen auf seiner Speiseliste.

Im Herbst und Winter hingegen frisst er vorwiegend Baumrinde aber auch Feldfrüchte. Zu seinen Lieblingsspeisen gehören die Rinde von Weichhölzern wie Weide oder Pappel sowie Fallobst.

Der Biber schält die Rinde mithilfe seiner Nagezähne ab, während er mit seinen Vorderpfoten den Ast hält und dreht. Der kleine Finger übt dabei die Funktion eines Daumens aus.

Für eine ausreichende Versorgung müssen Biber etwa 10-15% ihres Körpergewichts an Nahrung pro Tag aufnehmen.

Vor der kalten Jahreszeit frisst er sich einen Winterspeck von 3-4 kg an. Wenn es sehr kalt ist und die Gewässer zufrieren, versorgt sich der Biber durch seinen eigens angelegten Wintervorrat - ein Nahrungsfloß. Dieser besteht aus 60-80 cm großen, ungeschälten Ästen, die vor dem Biberburg-Eingang unter Wasser gelagert werden.

Um diese cellulosehaltige, schwere Kost verdauen zu können, besitzt der Biber einen langen Blinddarm und einen Darmtrakt mit cellulosezersetzenden Bakterien und Enzymen.

Wie auf dem Bild oben zu sehen,  ist die Spurensuche aufgrund des starken Vegetationsbewuchses im Sommer meist sehr mühsam, teils vermitteln die Reviere den Eindruck, als ob der Biber nur im Winter zuhause ist. Aus diesem Grund machen wir unsere Bestanderfassung überwiegend von Oktober bis Februar.

 

Dies hat gleich mehrere Vorteile:

  • Die Fraßspuren an Bäumen lassen sich leichter finden und erreichen.
  • Wir stören keine Vögel, die im Uferbereich brüten.
  • Es werden deutlich mehr Bäume gefällt als im Sommer.
  • Je höher die Fraßspurendichte, umso näher liegt die Burg.

... und ganz nebenbei - es gibt weniger Mücken und Brennnesseln, die uns Kartierer*innen ärgern :-)