In Borghorst befindet sich das wahrscheinlich älteste Hamburger Biberrevier. Seit 2010 ist es uns bekannt. Vor der Öffnung des Leitdammes bestand der Lebensraum des Bibers aus zwei tideunabhängigen Bracks mit ausreichender Ufervegetation und unbefestigten Uferabschnitten. Weidengebüsche, Wiesen und Hochstaudenfluren boten ausreichend Nahrung für die dauerhafte Ansiedlung einer Biberfamilie. Zur Querung der Straße „Horster Damm“ wurde ein Rohrbauwerk verwendet, das den Tieren einen gefahrenfreien Wechsel zwischen Wohngewässer und den Wiesen und Gebüschen nördlich der Straße bot.
Seit der Öffnung des Leitdamms und den damit verbundenen Baumaßnahmen hat sich der Lebensraum für den Biber stark verändert. Vor allem der Einfluss der Tide auf beide Bracks muss hier als ungünstig aufgeführt werden, da vor allem bei Niedrigwasser die Eingänge der Burgen trockenfallen und/oder einbrechen und die Wattflächen nur schwer begehbar sind.
Hinzu kommt, dass ein Großteil der Weidengehölze entnommen wurde. Durch den Weidenaufwuchs auf der großen Überflutungsfläche entsteht aber innerhalb kürzester Zeit wieder ein Bereich mit guter Nahrungsverfügbarkeit.
Trotz der gravierenden Eingriffe ist der Biber diesem Lebensraum treu geblieben. Fünfmal konnten wir hier bereits Nachwuchs nachweisen. Aufgrund der geringen Größe des vom Biber nutzbaren Bereiches ist jedoch nicht mit der Ansiedlung einer weiteren Biberfamilie zu rechnen.
In der 15. Folge von "Moin Biber - der Podcast rund um Hamburgs Biberburgen" gehen wir auf Streife durch das Revier.